Kambodscha

offizielle Bezeichnung: Königreich Kambodscha, ព្រះរាជាណាចក្រកម្ពុជា

Hauptstadt seit 1867 Phnom Penh, 16.8 Mio Einwohner

Phnom Penh

27.08. – 29.08. Das Speedboot brachte uns mit ca. 30 Mitfahrenden auf dem Wasserweg über die Grenze. Wir konnten noch ca. 4 Stunden auf dem Mekong die Aussicht oder auch den motorenlärm genießen. Zwei mal mussten wir an Land gehen. Zum Einen auf vietnamesischen Seite, um den Ausreisestempel in den Pass zu bekommen und zum Anderen in Kambodscha. Dort benötigten Alle noch ein Einreisevisum, „visa on arrival“ genannt. Beides wurde gut organisiert und so konnten wir problemlos in Kambodscha einreisen und in Phnom Penh an Land gehen.

Bereits vom Wasser aus sahen wir die Skyline der Stadt. Viele Hochhäuser sind zu sehen und weitere sind in der Entstehung. Unser Fahrer, welcher uns von der Anlegestelle zum Hotel fuhr, hat uns freundlich und sehr nett bereits ein wenig zur Religion, den an der Strecke befindlichen Gebäuden erzählt, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und unter anderem dass es üblich wäre auf den Märkten zu handeln. Die Information ist uns nicht neu, dennoch hilfreich zu erfahren wo ca. der realistische Preis liegen könnte. Am frühen Mittwochnachmittag konnten wir unsere Zimmer beziehen und nach einem Regenschauer durften die Kids den Hotelpool ausgiebig testen. Das Interesse an der Stadt und der Wunsch nach Abendessen führten uns aus dem Hotel in die nähere Umgebung. Neben den neu entstehenden Hochhäusern, bemerkten wir auf dieser Erkundungstour mehrere Nobelkarossen (Bentley, AMG BMW, Mercedes etc.). Ich konnte dies für mich noch gar nicht recht zu sortieren, gerade weil/ obwohl ich noch kurz vorher gelesen habe, dass Kamboscha zu den ärmsten Ländern Asiens zählt -und auch zu den Ländern mit einem der höchsten Plätze auf dem Korruptionsindex. 24h später denke ich, dass die Stadt sich wohl sehr im Umbruch befindet und der reine Kapitalismus nur wenige Gewinner hervor bringt, selbst wenn der Lebensstandard für alle ansteigt.

Bis zur Abfahrt stellte sich keine eindeutige Haltung zu der Stadt ein, vielleicht ist dies auch einfach der Umstellung von Vietnam auf Kambodscha geschuldet. Nichts desto trotz erkundeten wir am nächsten Tag die Stadt zu Fuß. Das ist echt schwer, da überall Tuk-Tuks auf einen warten und dich irgendwo hinfahren möchten. Trotz allem spazierten wir los, erstiegen den Pnom Wat (27m) und besichtigen den heiligen Tempel. Daneben schließt sich das French Quarter mit der Hauptpost an, wo wir uns treiben ließen. Die Kambodschaner sahen/sehen die Franzosen nicht als Kolonialherren, sondern eher als Beschützer da ohne sie vermutlich Kombadscha zwischen Thailand und Vietnam aufgeteilt worden wäre, berichtete uns ein Kambodschaner ein paar Tage später. Zum Abschluss und als Highlight des Tages sind wir noch in den Königspalast, in welchem u.a. der Thronsaal, die Silberpagode (ausländische Bezeichnung)/Emeraldpagode (inländische Bezeichnung) und das weiträumige Gelände besucht werden kann. In Kambodscha haben wir keine Reiseleitungen für die Ausflugsziele vorgebucht. Es gibt lizenzierte Reiseführer, welche vor Sehenswürdigkeiten auf Gäste warten. Unsere englischsprachige Guidin erklärte uns, dass wir Glück hätten da der König zu seinem jährlichen Check up in China ist und somit alle Gebäude bis auf das Privathaus besichtigt werden können. Durch die Führung durch die Palastanlage konnten wir viel über kambodschanischen Buddismus und Hinduismus lernen, die Khmer Architektur der Gebäude bestaunen sowie 1000 Buddhastatuen. Jede Familie, die es sich leisten kann, bringt dem König oder seiner Mutter eine Buddhastatur und diese wird dann in seinem Tempel ausgestellt. Da wir ja nur einen Kurzausflug😂 durch Phnom Penh geplant hatten konnten die Kids die wollten, dann gegen halb fünf oder etwas später in den Rooftop Pool.

Von Phnom Penh aus ging es fast 6h über Land am 29.08. nach Siem Reap. Zu Beginn sahen wir leider in die Jahre gekommene Gebäude und mehrere gatet communities. Über Land war so ziemlich jede Seitenstraße nicht asphaltiert.

Am gleichen Tag unternahmen wir nur noch die Erkundung der näheren Umgebung und die Suche nach einem Supermarkt und testeten den Pool.

Siem Reap und Tempel von Angkor

30.08. – 03.09. Fünf volle Tage verbrachten wir in Siem Reap samt den Tempeln von Angkor, welche 5 km vom Hotel/der Stadt entfernt beginnen. Hier der Überblick:

  • Tag 1 Siem Reap
  • Tag 2 Angkor Thom, Bayon, Srah Srang, Ta Prohm
  • Tag 3 Angkor Nationalmuseum
  • Tag 4 Banteay Srei, Östlicher Mebon, Angkor Wat
  • Tag 5

Samstag wollten wir ruhiger angehen lassen und nur die Stadt anschauen. Daraus wurde auch wieder ein Tagesausflug mit Start ca. 11 Uhr und Ankunft ca. 17 Uhr am Hotel. Wir haben zwei Tempel (Wat Damnak und Wat Preah Prom Rath) besichtigt und den alten Markt (Psar Chas) besucht. Auch hier sind wieder die enge Gänge voll mit allerlei Waren für die Touristen (wie Souvenirs, T-Shirts, Basketballcaps, Schuhe, Seiden-, Paschmina-, Kaschmirschals, Koffer,…) aber auch Einheimische (Fisch, Fleisch, Gemüse, Gewürz, Haushaltswaren aus Kunststoff oder Metall, Besen,…). Eine Pause zur Mittagszeit legten wir in einem Café ein, dessen Gewinn (teilweise?) der Mienenräumung mittels Minenräum-Ratten zu gute kommt. (Kambodscha zählt zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Die Massen an Minen stammen ab 1975 aus den Hinterlassenschaften des Regimes der Roten Khmer und des folgenden Bürgerkrieges.)

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte und die Tempelanlagen von Angkor: In den Jahren von 802 – 1432 Das Angkor Gebiet umfasst Tempel, Residenzen und religiöse Stätten aus dem 9. bis 15. Jahrhundert. Wichtige Tempel wie Angkor Wat, Bayon, Ta Prohm und Banteay Srei zeigen fortschrittliche Architektur und religiöse Vielfalt. Könige wie Jayavarman II., Suryavarman II und Jayavarman VII prägten das Reich mit Monumentalbauten, Wasserwegen und Infrastruktur. Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert erlebte es eine Blütezeit, gefolgt von Verfall durch politische Instabilität und Umweltfaktoren. Erhalten sind heute fast nur die Tempelanlagen. Gebäude für Menschen wurden aus Holz errichtet, für Götter aus Stein.

Für heute und Dienstag haben wir einen deutschsprachigen Reiseleiter samt Fahrer und Auto finden können. Erst während unserer Reise sind wir auf seine Internetseite gestoßen und freuten uns, dass er noch Zeit für uns hatte.

Den Vormittag verbrachten wir in Angkor Thom. König Jayavarman VII. besiegte ca. 1180 die Cham (heutige Thai), welche Jahre zuvor Angkor angriffen und festigte die Macht als Khmer König. Er ließ viele Tempel errichten und mit Angkor Thom eine neue uneinnehmbare Hauptstadt. Angkor Thom blieb für 250 Jahre die Hauptstadt des Khmer-Reiches.

Nach dem Mittagessen besichtigten wir Ta Prohm. Dies ist ebenfalls eine buddhistische Tempelanlage von Jayavarman VII. 1,7 km östlich der Stadtmauer von Angkor Thom. Diese ist fast noch im gleichen Zustand, wie sie die französischen Forschungsreisende im 19. Jahrhundert vorfanden.

Nach den ganzen Tempeln und dem vermittelten Wissen haben wir uns gedacht, machen wir einen etwas ruhigeren Tag und besuchen das Angkor Nationalmuseum. Also starteten wir am Nachmittag zur Besichtigung. Im Museum konnten wir zum Teil die Originalbuddhas ansehen als auch die originalen Sandsteinschnitzereien der Tempel aus nächster Nähe betrachten. Weil wir wie immer alles ausgiebig bestaunen und betrachten sind wir relativ spät zurück zum Hotel.

Am vierten Tag in Seam Reap wurden wir wieder von unserem Reiseleiter Yim Savy um 8 Uhr vom Hotel abgeholt. Zuerst fuhren wir 35 km nördlich zur Tempelanlage Banteay Srei, welches oft als das Juwel unter den Tempeln bezeichnet wird. Es wurde erst 1914 „entdeckt“ und zehn Jahre später vom Dschungel befreit. Der Name bedeutet „Zitadelle der Frauen“.

Die Tempelanlagen waren seinerzeit östlich und westlich von je einem riesigen Wasserbecken (Baray) umgeben. Im inzwischen ausgetrockneten Baray befindet sich die hinduistische Tempelanlage Östlicher Mebon. Die Basis des Tempels besteht aus Laterit. An den vier Eckpunkten stehen Wächterelefanten aus Sandstein, die Türme selbst bestehen aus miteinander verklebten Ziegelstein. Die Löcher darin weisen auf die einst vorhandene Wandverkleidung hin, welche vermutlich aus Marmor war.

Höhepunkt des Tages war für mich der Besuch von Angkor Wat. Erbaut wurde der hinduistische Tempel Anfang des 12.Jahrhunderts von König Suyavaman II und ist „das großartigste Monument, das je in Kambodscha erbaut wurde“.

Für den letzten Tag unseres drei Tage Tickets ins Weltkulturerbe Angkor haben qir uns ein Tuk-Tuk samt Fahrer gemietet. In Siam Reap stehen auch wieder an jedem Hotel, Einkaufsmöglichkeit, Sehenswürdigkeit und auch so Tuk-Tuk Fahrer auf Abruf und fahren dich an dein gewünschtes Ziel. Für die Besichtigung der Temepl hat es sich eingebürgert das Fahrzeug samt Fahrer für den gesamten Tag zu buchen. Ebenso gibt es zwei übliche Routen, die abgefahren werden. Dies hat sich so bei den Einheimischen und Reiseführern etabliert und ist nicht von der tourismusbehörde oder ähnlichem entwickelt worden. Uns „fehlten“ neben vielen auch weiter entfernten Kulturstätten noch ein paar Tempel der „großen Tour“, welche wir am Mittwoch besuchten.

Pre Rup

Ta Som

Neak Pean

Preah Khan

Phnom Bakheng

Siam Reap – Frankfurt am Main

Es wurde nach 28 Reisetagen nun Zeit sich von Südostasien zu verabschieden. Den letzten Tag konnten wir ganz entspannt frühstücken und jeder 10min Nacken-/Schultermassage und die Kinder noch einmal Pool genießen bevor wir um 12Uhr auschecken mussten. Wir gingen noch gemütlich kambodschanisch Essen, resümierten über den Urlaub und wurden dann auch schon von einem freundlichen Fahrer überpünktlich abgeholt. Auf dem Weg zum neuen internationalen Flughafen (welcher 55 Jahre von China betrieben wird) wies er uns noch auf ein paar Dinge an Wegesrand hin, wie die Chashewbaum-Plantage oder die Badestelle am Flusslauf als auch den täglichen Straßenmarkt (von 12:00 -24:00) stadtauswärts.

05.09. Wieder daheim


3 Antworten zu „Kambodscha“

  1. Avatar von Georg
    Georg

    Hallo Urlauber!
    Schöne Eindrücke aus eurem Urlaub, liest sich alles sehr interessant und schaut schön aus! Hat man direkt Lust auch mal wieder zu verreisen 😊
    Ich würde mich über mehr Gastbeiträge der Kinder freuen, was waren eure Highlights? Was gab es für alle so zum Essen?
    Viele Grüße Georg und Familie

    1. Avatar von Daria🖤💛
      Daria🖤💛

      Hi ihr 4, ich freue mich das es euch gefällt. Wenn ich eine Sache zum Essen sagen soll ,dann das es viel ist. Es ist meißtens mit Reis,Fisch, Gemüse und Fleisch. Aber lecker war alles. Mein Highlight in diesem Urlaub was die Halong Bucht in Vietnam (und zu dem Zeitpunkt hatten wir Glück mit dem Wetter). Ich genieße die letzten Tage siem reap und freue mich auf Zuhause.
      Liebe Grüße Daria🖤💛

  2. Avatar von Susanne Kolbe
    Susanne Kolbe

    Toll, jetzt will ich auch nach Kambodscha:) Ich hatte befürchtet, dass die Tempelanlagen alle völlig überfüllt sind, sieht ja nicht so aus, freut mich für Euch! Vielen Dank für die Einblicke in Euren Urlaub, was für eine schöne Erinnerung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert